Refraktive Chirurgie

Der Traum, die Brille quasi "weg-operieren" zu können, wird von den Augenärzten schon lange geträumt. Seit den späten 70er Jahren haben die Verbesserungen in Technologie und chirurgischen Verfahren die refraktive Chirurgie in ihrer Präzision optimiert und die Behandlung von Fehlsichtigkeiten zur Routineoperation werden lassen.

Die refraktive Chirurgie wird heutzutage als ambulanter Eingriff durchgeführt, wobei die meisten Patienten zu ihren normalen Alltagsaktivitäten in wenigen Tagen zurückkehren können. In unseren Aufklärungsgesprächen und Voruntersuchungen werden wir Ihnen behilflich sein, das für Sie geeignete Verfahren zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit herauszufinden. Der Begriff "refraktive Augenchirurgie" fasst mehrere chirurgische Eingriffe zusammen, die entwickelt wurden, um Fehlsichtigkeiten zu behandeln. Auf dieser Seite erklären wir, wie durch refraktive Chirurgie versucht wird, die Brechkraft des Auges zu korrigieren.

Wer ist für die refraktive Chirurgie geeignet?

Mit den modernen Verfahren der refraktiven Chirurgie (Laser, Implantate) lassen sich heutzutage Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen behandeln. Für jedes Verfahren gibt es einen bestimmten Indikationsbereich. Ein Patient mit einer Kurzsichtigkeit von -5,0 Dioptrien sollte am ehesten gelasert werden, wohingegen bei einem Patient mit -15,0 Dioptrien nur eine Kunstlinsenimplantation in Frage kommt. Welches Verfahren für Sie das Beste ist, werden wir in einem persönlichen Gespräch und nach eingehenden Untersuchungen klären.

Mögliche Komplikationen der refraktiven Chirurgie

Zu den allgemeinen Komplikationen der refraktiven Chirurgie zählen:

  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Hornhautverkrümmungen (Astigmatismen)
  • Über- und Unterkorrektur
  • Blendungserscheinungen

Wie unten erläutert, gibt es für jedes der von uns durchgeführten Verfahren spezifische Komplikationen. Bisher wurden weltweit über 1 Million Patienten mit Fehlsichtigkeiten behandelt. Über 15-jährige Nachbeobachtungszeiten zeigen, dass die angestrebten Korrekturen in aller Regel nach kurzer Zeit stabil sind. Ein sorgfältiges Abwägen der verschiedenen Verfahren werden wir zusammen mit Ihnen in unseren Sprechstunden- und Aufklärungsveranstaltungen durchführen.

Kosten der refraktiven Chirurgie

Die Behandlung kostet zwischen 1000 und 2000 Euro und muss privat bezahlt werden. Nur in Ausnahmefällen werden diese Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen teilweise erstattet.

Verschiedene Verfahren der refraktiven Chirurgie

  • Laserverfahren
  • Hornhautringe
  • Kunstlinsen
  • Korrekturen der Hornhautverkrümmung

Laserverfahren

Photorefraktive Keratektomie (PRK)

Die PRK wird heutzutage eingesetzt, um Kurzsichtigkeit, Astigmatismus und Weitsichtigkeit zu behandeln. In örtlicher Betäubung wird das oberflächliche Hornhautgewebe (Epithel) vom Operateur vorsichtig entfernt. Computerkontrollierte Pulse werden mit dem Kaltlichtlaser (Excimer) auf die nun freiliegenden oberflächlichen Anteile der Hornhaut appliziert, und damit wird die Hornhautkrümmung des Auges verändert. Die tiefen Zellschichten der Hornhaut bleiben unberührt. Die oberflächliche Hornhautschicht regeneriert sich in wenigen Tagen von alleine. Die PRK ist gewöhnlich in wenigen Minuten durchgeführt.

Laser in situ Keratomileusis (LASIK)

Die LASIK ist ein Verfahren, bei dem vor der Excimer-Laser-Behandlung erst ein Schnitt in die Hornhaut gelegt wird. Der Augenchirurg benutzt ein Mikrokeratom, um ein Hornhautläppchen zu schneiden, welches an einer Stelle fest mit der Hornhaut verbunden bleibt. Dieses Läppchen wird zurückgeklappt und der Excimer-Laser führt dann - genau wie bei der PRK - eine Abtragung von Hornhautgewebe durch, wobei die Hornhautoberfläche verändert wird. Nach der Laserbehandlung wird das Hornhautläppchen wieder zurückgeklappt, und durch die natürlichen Mechanismen der Hornhaut legt sich das Hornhautläppchen wieder fest an die Hornhautoberfläche an. Deshalb verspürt der Patient auch kaum Schmerzen nach der Operation. Das LASIK-Verfahren ist ein sehr effektives Verfahren, besonders bei einem höheren Grad an Fehlsichtigkeit. Im Vergleich zur PRK ist bei der LASIK die Wiederherstellung des Sehvermögens um einiges beschleunigt. LASIK ist mit einem höheren technischen Aufwand verbunden und dauert deshalb etwas länger als die PRK.

Kunstlinsen

Implantation einer Kunstlinse vor die natürliche Linse (phake IOL)

Bei sehr hoher Kurzsichtigkeit oder hochgradiger Übersichtigkeit kann in das Auge eine Kunstlinse eingepflanzt werden. Es gibt verschiedene Linsenmodelle, z.B. solche, die in die Vorderkammer des Auges implantiert werden (NuVita® oder Artisan®), und andere, die in die Hinterkammer des Auges eingesetzt werden (phake HKL, ICL®). Welches Verfahren bei Ihnen günstiger ist, müssen die Voruntersuchungen ergeben. Die Operation dauert ca. 20 Minuten und wird in örtlicher Betäubung oder auch in Vollnarkose (wenn Sie dies wünschen) durchgeführt.

Ersatz der natürlichen Linse durch eine Kunstlinse

Alternativ zu o. g. Operation kann auch die natürliche Linse mittels Ultraschall entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Man nennt dieses Verfahren dann "Klare-Linsen-Operation". Diese Operation wird durchgeführt, falls neben der Kurzsichtigkeit oder Übersichtigkeit auch eine beginnende Linsentrübung oder bereits ein Verlust der Akkommodation (Alterssichtigkeit) besteht. Diese Operationstechnik ist aus der Kataraktchirurgie gut erprobt.